Wie versprochen und etwas verspätet, mein aktuellester Bericht über die Stadt der Sünde, Moskaus neuen Vorort oder wie auch immer man den Großraum Pattaya bezeichnen möchte. Ich war bis zum 19.12.14 dort, habe am Dongtan Beach in einem sehr schicken Hotel gewohnt und eine Menge Erkenntnisse gewonnen. Nicht alle positiv, aber einige schon.
Pattaya allgemein:
Was hat sich verändert, seit das Militär für Ruhe und die Durchsetzung der Gesetze sorgt? Grob gesagt, kaum etwas. In einer älteren Zeitung las ich, dass die Stadtverwaltung wohl die Bewirtschaftung von Jomtien Beach, dessen nördlichster Teil bekanntlich das Schwulenparadies Dongtan ist, neu ausgeschrieben hat. Und wie es scheint haben, oh Wunder, die alten Liegestuhlanbieter den Zuschlag erhalten. Nur dass es jetzt ganz legal ist, wenn es überhaupt mal illegal war was ich nicht sicher weiß aber bezweifle. Man muss sich also keine Sorgen machen, dort demnächst ohne Schirm und nur mit Handtuch wild campieren zu müssen, es ist alles beim alten. Die Jungs nehmen noch faire Preise für einen Tag mit Liege und Schirm, die skandinavischen Hetero-Weiber halten sich noch immer nicht an die Gesetze und präsentieren den mittlerweile nicht mehr geschockten Thais ihre Hänge-Euter beim Oben-Ohne-Sonnen und die Strandverkäufer versuchen noch immer schlechte raubcopierte Porno-DVDs und "garantiert echte" Rolex-Uhren für 10 Euro das Stück an den Mann zu bringen. In der Stadt selbst liefern sich die Massage-Girls einen ruinösen Preiskampf. Thai-Massage traditionell gibts mittlerweile (man muss nur etwas genauer suchen) für 180 Baht, in den meisten zahlt man 200-250 Baht. Wenn ich dran denke, dass es früher kaum unter 300 Baht ging... na ja. Subjektiv muss ich sagen, dass die Damen wesentlich agressiver um Kundschaft buhlen, als früher. Kann mich in der Beziehung aber auch irren und es war schon immer so, dass man festgehalten und schon fast ins Etablissement hineingezogen wird. Das alles hat einen Hauptgrund: DIE RUSSEN WERDEN WENIGER!!! Ja, Sanktionen und die Krise der russischen Wirtschaft zeigen sich deutlich. Noch immer stellen die Russen die Hauptgruppe an Ausländern in Pattaya. Aber ihre Zahl hat sich schätzungsweise fast halbiert. Ich wohnte im Avalon Resort, das auf Holidaycheck vor 3 Jahren als "Moskau-Resort" beschimpft wurde. 2013 war das Resort zu 90% ausgebucht, von den knapp 60 Gästen waren 1 Deutscher, 4 Österreicher, 2 Niederländer, 3 Schweizer, die restlichen 50 waren Russen. Dieses Jahr waren nicht mehr als 25-30 russische Gäste dort. Herrschte 2013 in den Nightmarkets an der Second Road in Pattaya noch dichtes Gedränge russischer Touristen, war es diesmal dort fast gespenstisch still. Überall senken die Händler und Anbieter verzweifelt die Preise, um die verbliebenen Russen zum Geldausgeben zu animieren. Am Dongtan Beach geht es vielfältiger zu, man hört englisch, deutsch, niederländisch, italienisch, spanisch, dänisch, japanisch und nicht mehr fast nur russisch. Die Thais haben bereits auf den fast schon zu erwarteten Rückgang der Russen reagiert und massiv in China um Besucher geworben. Nach meinem Erfahrungen habe ich noch nie so viele asiatische Reisegruppen dort gesehen, wie in diesem letzten Urlaub. Man erkennt sie leicht, ein Reiseführer hat ein farbiges Fähnchen an einer Stange und ihm folgen dicht gedrängt 20-30 Leute. Die Hotels schaffen es vielleicht, mit diesen Gruppenreisen zumindest für einige Tage das Fehlen der Russen zu kompensieren, aber die Reisegruppen sind keine Laufkundschaft für die Bars, Restaurants und Geschäfte. Im Gegenteil. Abends verstopfen dutzende Reisebusse den engen Zufahrtsweg von Jomtien nach Pattaya an der Kreuzung zum Prathumnak Hill, was den eh schon nervenden Stau dort dramatisch verschärft. Bie Busse setzen die Reisegruppen ab, diese werden durch Pattaya geführt und danach wieder abgekarrt ohne dort Geld zu lassen. Für die Gay-Szene kein Problem dank der weiterhin in gleicher Zahl anreisenden schwulen Gäste, für manche anderen Betriebe ein Desaster.
General Prayuth, momentan Regierungs-Verantwortlicher im Königreich, hatte die Korruption als Grund für die soziale Ungerechtigkeit, die ja zur gesellschaftlichen Spaltung des Landes in arm und bürgerlich-wohlhabend führte, ausgemacht und kämpft mit aller Macht dagegen an. Was vor allem die Polizei, bisher dank schlechter Gehälter äusserst dankbarer Empfänger so mancher "Zuwendungen", zu spüren bekam. In Pattaya vor allem daran zu sehen, dass Parksünder gnadenlos gejagt werden und vor allem das Abstellen von Mopeds auf Gehwegen stark verfolgt wird. Täglich habe ich es sehen können, wie sich die Verkehrspolizei um solche Kunden gekümmert hat. Aus Bangkok kamen dagegen zeitgleich Schreckensmeldungen über Polizeiwillkür an Ausländern, die sich in der berüchtigten Soi Cowboy herumtrieben (das Hetero-Vergnügungsviertel an der Sukhumvit-Road). Angeblich kam es dort zu willkürlichen Passkontrollen, die Polizei kassierte mit teils erfundenen Vergehen bis zu 2000 Baht von einigen Ausländern oder bei jenen, die sie ohne Reisepass erwischt hatten. Die Zeitung "The Nation" spekulierte, dass die bislang recht lukrativen Schmiergeldzahlungen der Bordelle und Sexshows durch die Korruptionsbekämpfung weggefallen sind und die Beamten von ihrem mickrigen Sold kaum leben könnten und sich verzweifelt andere "Einnahmequellen" suchten. In Pattaya gab es keine solche Meldung, auch habe ich persönlich nie erlebt dass sich die Polizei grundlos mit den Ausländern beschäftigt hätte, sieht man von den üblichen Einsätzen wegen besoffenen Farangs und Verkehrsunfällen ab. Übrigens war auch im schwulen Bangkoker Bezirk Sathorn und Silom kaum Polizei zu sehen, so dass ich solche Vorwürfe nicht bestätigen kann, zumindest nicht für die Gegenden die ich besucht habe.
Pattaya allgemein:
Was hat sich verändert, seit das Militär für Ruhe und die Durchsetzung der Gesetze sorgt? Grob gesagt, kaum etwas. In einer älteren Zeitung las ich, dass die Stadtverwaltung wohl die Bewirtschaftung von Jomtien Beach, dessen nördlichster Teil bekanntlich das Schwulenparadies Dongtan ist, neu ausgeschrieben hat. Und wie es scheint haben, oh Wunder, die alten Liegestuhlanbieter den Zuschlag erhalten. Nur dass es jetzt ganz legal ist, wenn es überhaupt mal illegal war was ich nicht sicher weiß aber bezweifle. Man muss sich also keine Sorgen machen, dort demnächst ohne Schirm und nur mit Handtuch wild campieren zu müssen, es ist alles beim alten. Die Jungs nehmen noch faire Preise für einen Tag mit Liege und Schirm, die skandinavischen Hetero-Weiber halten sich noch immer nicht an die Gesetze und präsentieren den mittlerweile nicht mehr geschockten Thais ihre Hänge-Euter beim Oben-Ohne-Sonnen und die Strandverkäufer versuchen noch immer schlechte raubcopierte Porno-DVDs und "garantiert echte" Rolex-Uhren für 10 Euro das Stück an den Mann zu bringen. In der Stadt selbst liefern sich die Massage-Girls einen ruinösen Preiskampf. Thai-Massage traditionell gibts mittlerweile (man muss nur etwas genauer suchen) für 180 Baht, in den meisten zahlt man 200-250 Baht. Wenn ich dran denke, dass es früher kaum unter 300 Baht ging... na ja. Subjektiv muss ich sagen, dass die Damen wesentlich agressiver um Kundschaft buhlen, als früher. Kann mich in der Beziehung aber auch irren und es war schon immer so, dass man festgehalten und schon fast ins Etablissement hineingezogen wird. Das alles hat einen Hauptgrund: DIE RUSSEN WERDEN WENIGER!!! Ja, Sanktionen und die Krise der russischen Wirtschaft zeigen sich deutlich. Noch immer stellen die Russen die Hauptgruppe an Ausländern in Pattaya. Aber ihre Zahl hat sich schätzungsweise fast halbiert. Ich wohnte im Avalon Resort, das auf Holidaycheck vor 3 Jahren als "Moskau-Resort" beschimpft wurde. 2013 war das Resort zu 90% ausgebucht, von den knapp 60 Gästen waren 1 Deutscher, 4 Österreicher, 2 Niederländer, 3 Schweizer, die restlichen 50 waren Russen. Dieses Jahr waren nicht mehr als 25-30 russische Gäste dort. Herrschte 2013 in den Nightmarkets an der Second Road in Pattaya noch dichtes Gedränge russischer Touristen, war es diesmal dort fast gespenstisch still. Überall senken die Händler und Anbieter verzweifelt die Preise, um die verbliebenen Russen zum Geldausgeben zu animieren. Am Dongtan Beach geht es vielfältiger zu, man hört englisch, deutsch, niederländisch, italienisch, spanisch, dänisch, japanisch und nicht mehr fast nur russisch. Die Thais haben bereits auf den fast schon zu erwarteten Rückgang der Russen reagiert und massiv in China um Besucher geworben. Nach meinem Erfahrungen habe ich noch nie so viele asiatische Reisegruppen dort gesehen, wie in diesem letzten Urlaub. Man erkennt sie leicht, ein Reiseführer hat ein farbiges Fähnchen an einer Stange und ihm folgen dicht gedrängt 20-30 Leute. Die Hotels schaffen es vielleicht, mit diesen Gruppenreisen zumindest für einige Tage das Fehlen der Russen zu kompensieren, aber die Reisegruppen sind keine Laufkundschaft für die Bars, Restaurants und Geschäfte. Im Gegenteil. Abends verstopfen dutzende Reisebusse den engen Zufahrtsweg von Jomtien nach Pattaya an der Kreuzung zum Prathumnak Hill, was den eh schon nervenden Stau dort dramatisch verschärft. Bie Busse setzen die Reisegruppen ab, diese werden durch Pattaya geführt und danach wieder abgekarrt ohne dort Geld zu lassen. Für die Gay-Szene kein Problem dank der weiterhin in gleicher Zahl anreisenden schwulen Gäste, für manche anderen Betriebe ein Desaster.
General Prayuth, momentan Regierungs-Verantwortlicher im Königreich, hatte die Korruption als Grund für die soziale Ungerechtigkeit, die ja zur gesellschaftlichen Spaltung des Landes in arm und bürgerlich-wohlhabend führte, ausgemacht und kämpft mit aller Macht dagegen an. Was vor allem die Polizei, bisher dank schlechter Gehälter äusserst dankbarer Empfänger so mancher "Zuwendungen", zu spüren bekam. In Pattaya vor allem daran zu sehen, dass Parksünder gnadenlos gejagt werden und vor allem das Abstellen von Mopeds auf Gehwegen stark verfolgt wird. Täglich habe ich es sehen können, wie sich die Verkehrspolizei um solche Kunden gekümmert hat. Aus Bangkok kamen dagegen zeitgleich Schreckensmeldungen über Polizeiwillkür an Ausländern, die sich in der berüchtigten Soi Cowboy herumtrieben (das Hetero-Vergnügungsviertel an der Sukhumvit-Road). Angeblich kam es dort zu willkürlichen Passkontrollen, die Polizei kassierte mit teils erfundenen Vergehen bis zu 2000 Baht von einigen Ausländern oder bei jenen, die sie ohne Reisepass erwischt hatten. Die Zeitung "The Nation" spekulierte, dass die bislang recht lukrativen Schmiergeldzahlungen der Bordelle und Sexshows durch die Korruptionsbekämpfung weggefallen sind und die Beamten von ihrem mickrigen Sold kaum leben könnten und sich verzweifelt andere "Einnahmequellen" suchten. In Pattaya gab es keine solche Meldung, auch habe ich persönlich nie erlebt dass sich die Polizei grundlos mit den Ausländern beschäftigt hätte, sieht man von den üblichen Einsätzen wegen besoffenen Farangs und Verkehrsunfällen ab. Übrigens war auch im schwulen Bangkoker Bezirk Sathorn und Silom kaum Polizei zu sehen, so dass ich solche Vorwürfe nicht bestätigen kann, zumindest nicht für die Gegenden die ich besucht habe.